Paxillus validus

Kräftiger Krempling

C. Hahn 1999
Familie: Paxillaceae
© Dieter Gewalt
validus = kräftig

Der Kräftige Krempling (auch Großer Krempling, Paxillus validus) ist eine Pilzart aus der Familie der Kremplingsverwandten. Er ist erst 1999 von Christoph Hahn beschrieben worden und davor für einen Kahlen Krempling gehalten worden. Die Unterschiede zu diesem sind nicht immer leicht auszumachen.

Typische Exemplare fallen durch besonders große robuste Fruchtkörper auf. Ihre Hüte erreichen bis zu 20 (25) cm Durchmesser, sind im Zentrum trichterig vertieft und reißen felderig auf. Die Lamellen stehen dichter als beim Kahlen Krempling, der Stiel ist meist kürzer und im Verhältnis zur Länge dicker.

Seine Mykorrhizapartner sind Laubbäume, vor allem Linden, Hainbuchen und Pappeln. Die oben abgebildeten Pilze wuchsen auf Holzhäckselstreu unter Pappeln.

Eine Besonderheit sind die nur mikroskopisch erkennbaren, mit bis zu 2,5 µm großen Kristallen besetzten Zellwände der Rhizomorphenhyphen. Um sie zu finden, empfiehlt Christoph Hahn folgende Vorgehensweise:

… muss man aber erst die Rhizomorphen auswaschen. Man fängt, wenn man eine kleine Bodenprobe gestochen hat, an der Stielbasis an und sucht die größten, dicksten Rhizomorphen (die sind bei Kremplingen sehr auffällig) und wäscht und zupft unter Wasser durch ein Binokular schauend die Bodenpartikel weg. Da das Wasser trüb wird, immer wieder das Wasser wechseln. Nach etwas Mühe und einer Stunde hat man dann das reine Rhizomorphennetzwerk. Zupft man dann junge, dünne Rhizomorphen weg und mirksokopiert diese, sieht man die Kristalle sofort. So findet man auch die Sklerotien, die hier typischerweise unregelmäßig geformt sind und für Kremplinge recht groß sind (im Millimeterbereich). Der Kahle Krempling hat keine Kristalle an den Rhizomorphen und hat nur winzige Sklerotien in der Größenordnung deutlich unter 1 mm Durchmesser, die kugelrund sind. Das wird natürlich erst dann ein Thema, wenn man einen Einzelfruchtkörper, der besonders groß ist, bestimmen will/muss. Die Makroskopie ist schon deutlich anders.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 7. November 2020