Panellus mitis
Milder Zwergknäueling
Unter Knäuelingen (Gattung Panellus und andere) versteht man für gewöhnlich Pilzarten, die gern zu mehreren miteinander verknäuelt wachsen. Das trifft zum Beispiel auf den Herben Zwergknäueling Panellus stipticus zu, aber kaum auf unsere hier vorgestellte Art. Der Milde Zwergknäueling wächst eher vereinzelt oder gesellig an Nadelhölzern, ganz überwiegend an Fichten, auch an Tannen, weniger häufig an Kiefern.
Die muschelförmigen Hüte des reinweißen Pilzes werden bis zu 3 cm breit, können im Alter aber hellrosa bis hellbräunliche Farbtöne annehmen. Die Huthaus ist gelatinös, gummiartig dehn- und abziehbar. Die ebenfalls weißen Lamellen stehen dicht und sind mherfach mit unterschiedlich kürzeren untermischt (siehe Foto oben rechts). Da die Fruchtkörper seitlich an Holz angewachsen sind, haben sie meist nur ein auf ein Minimum verkümmertes Füßchen, das in Ausnahmefällen auch knubbelig dick sein kann. Geruch und Geschmack sind angenehm mild bzw. kaum wahrnehmbar.
Das Sporenpulver ist weiß. Die allantoiden Sporen messen 3,5 - 6 x 1 - 1,5 µm.
Der Milde Zwergknäueling ist in Mitteleuropa recht häufig, in der Mitte Deutschlands jedoch eher zerstreut, im Rhein-Main-Gebiet sogar ziemlich selten. Er fruktifiziert vor allem im Winterhalbjahr, die meisten Funde sind in den Monaten Oktober bis Januar zu erwarten. Er gilt (vermutlich wegen seiner zähen, gelatinösen Konsistenz) als ungenießbar.
Verwechselt werden könnte er mit dem Schneeweißen Zwergseitling Pleurotellus chioneus, dem Ohrförmigen Seitling Pleurocybella porrigens (tödliche Vergiftungen aus Japan bekannt), dem Gallertfleischigen Stummelfüßchen Crepidotus mollis (bräunliches Sporenpulverund anderen Stummelfüßchen, die alle nicht für die Küche taugen.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3, Nr. 389
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpile Baden-Eürttembergs Band 3, Seite 492 - 493