Mycena citrinomarginata
Gelbschneidiger Helmling
Eine sehr hübsche, leider auch seltene und gefährdete Helmlingsart. Sie ist an den zitronengelben Lamellenschneiden und dem feinflaumigem Stiel schon makroskopisch zu erkennen, sofern diese Merkmale gut sichtbar ausgeprägt sind, was leider nicht immer der Fall ist. Auch seine ökologischen Ansprüche scheinen vielseitig und variabel zu sein. Matthias Dondl hat 2015 zwei sorgfältig analysierte Funde in Fichtenwäldern in über 300 m Höhe auf Kalk (Bayern, Alpenvorland) veröffentlicht. German J. Krieglsteiner (2001) gibt Laub- und Nadelwälder auf saueren wie kalkhaltigen Böden aber auch baum- und strauchfreie Rasengesellschaften als bevorzugte Biotope an und stuft die Art für Baden-Württemberg als ungefährdet ein. Die Art steht in der Sektion Fragilipes (mit zerbrechlichen Stielen).
Die hygrophanen Hütchen voll entwickelter Fruchtkörper erreichen meist nur 0,5 – 1,5 cm Durchmesser. Sie sind konisch bis glockig geformt, im Alter flach mit zentralem Buckel, sowie bis fast zur Mitte durchscheinend gerieft. Die Farben variieren zwischen gelblich und olivgrünlich, am Scheitel dunkler oder intensiver, und können stark ausblassen. Die Lamellen sind heller oder dunkler cremefarben, am Grund schwach queradrig. Etwa 15 durchgängige erreichen den Stiel, dazwischen sind kürzere Lameletten. Die Lamellenschneiden sind mehr oder weniger deutlich zitronengelb, oft kaum wahrnehmbar. Die fädigen Stiele sind fein flaumig bereift und können bis zu 8 cm lang werden. Die weißfilzige Stielbasis ist meist knollig verdickt. Geruch und Geschmack unauffällig.
Mikromerkmale: Basidien 4-sporig, 27 – 32 x 8 – 10 µm. Sporen schlank ellipsoid, sehr variabel, Maße 8 – 14 x 4 – 6 µm. Cheilozystiden spindelig bauchig, oft mit schlankem Hals, an der Spitze mit fingerartigen Auswüchsen, 30 – 60 x 5 – 14 µm. Pleuro- und Kaulozystiden fehlen. Schnallen vorhanden.
Mycena citrinomarginata wächst am Boden, gern auf dünnen Ästchen und Zweigen. Erscheinungszeit ist Mai bis Dezember, Schwerpunkt September bis etwa erste Novemberhälfte. Die Art ist in Deutschland weit verbreitet, in allen Flächenländern nachgewiesen, sowohl in der Ebene wie auch in höheren Lagen bis über 1000 m.
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3, Seite 415
- https://www.interhias.de/schwammerlseiten/bestimmungen/2010/tricholomataceae/tricholomataceae.html#ank1