Lyophyllum connatum
Weißer Büschelrasling
Von weißen Pilzen (von sicher erkannten weißen Champignons einmal abgesehen) sollten unerfahrene Sammler die Finger lassen. Auch wenn der eine oder andere essbar ist - viele sehen sehr ähnlich aus, sind nur schwer zu unterscheiden und es gibt gefährlich giftige unter ihnen. Der Weiße Büschelrasling allerdings hat ein sehr hilfreiches Alleinstellungsmerkmal, an dem er gut zu identifizieren ist. Das gilt jedoch nur für Leute, die sich auf ihre Nase verlassen können. Es ist ein angenehmer aber etwas aufdringlicher Duft nach Lerchenspornblüten. Auch der Geschmack geht in diese Richtung.
Weitere Merkmale: Die matt weißen firnisartig bereiften Hüte werden bis zu 10 cm breit. Ihr Rand ist schmal eingerollt. Wo die Reifschicht abgewischt ist oder lückig wird erscheinen hellgraue Flecken. Auch Lamellen und Stiele sind weiß. Das weiße Fleisch ist etwas wässrig, elastisch und dünn. Auch das Sporenpulver ist weiß. Die elliptischen Sporen sind glatt, haben kleine Öltröpfchen und messen 5,5 - 7,5 x 3 - 4 µm. Die Pilze erscheinen meist büschelig, wobei die Stiele oft miteinander verbunden sind und zwischen ausgewachsenen Fruchtkörpern kleine nachwachsen.
Der Weiße Büschelrasling ist eine relativ häufige Art, in letzter Zeit aber zumindest im Rhein-Main-Gebiet deutlich rückläufig. Er bevorzugt frische nitratreiche Böden und ist daher besonders an feuchten Wegrändern, an Böschungen und in Gewässernähe zwischen Kräutern und Gras zu finden. An den umgebenden Baumbestand stellt er keine besonderen Ansprüche.
Verwechslungen sind leicht möglich mit giftigen Trichterlingen, die aber in der Regel nicht so büschelig wachsen wie der Weiße Büschelrasling. Wer Umgang mit chemischen Reagenzien gewohnt ist, kann mit etwas Eisensulfat (FeSO4) eine einfache Probe machen. Auf die Hutoberfläche oder die Lamellen aufgetragen verfärben sich diese violett, während bei Trichterlingen keine Reaktion erfolgt.
Der Pilz wurde früher als essbar bezeichnet, hatte wegen seines blumigen Geschmacks aber nie eine Bedeutung als Speisepilz. Heute gilt er als giftverdächtig oder unbekömmlich, hat also in der Küche nichts verloren.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3 Nr. 256
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3 Seite 305 - 307
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/l/Lyophyllum_connatum.html