Leucoagaricus badhamii
Anlaufender Egerlingsschirmling
Der Anlaufende Egerlingsschirmling ist eine seltene, aber leicht kenntliche Art. Die extremen schwarzbraunen Verfärbungen am ganzen Fruchtkörper, die schon bald nach dem Pflücken eintreten, machen ihn unverwechselbar. Er gehört zu einer nicht sehr populären Gattung mit weißem bis hell cremefarbenem Sporenpulver, deren Fruchtkörper an Champignons erinnern, aber weiße Lamellen haben. Lediglich beim Rosablättrigen Egerlingsschirmling tritt beim Altern eine leichte Rosaverfärbung auf.
Die feinfilzigen Hüte des Pilzes sind zunächst halbkugelig und cremeweißlich, werden dann blutrot bis rotbraun fleckend und bekommen eine rissige bis schuppige Huthaut. Die Stiele sind zunächst weiß mit einem aufsteigenden Ring. Auch sie verfärben bei Berührung rotbraun und zuletzt schwarzbraun. Wegen dieser extremen, auch bei Luftkontakt allmählich eintretenden Verfärbungen darf man die Art wohl zu den hässlichsten Pilzen überhaupt zählen. Wohl auch zu den leicht kenntlichen Arten, sofern man die Gattung Egerlingsschirmlinge in Betracht zieht oder sich erinnert, wo man vielleicht schon mal eine Abbildung gesehen hat. In der populären Pilzliteratur wird man sie allerdings vergeblich suchen. Sie kommt in Wäldern, Binnendünen, an ruderalen Stellen wie Wegrändern vor und scheint nährstoffreiche Standorte auf Sandböden zu bevorzugen. Im Rhein-Main-Gebiet war bislang erst ein Fund im Botanischen Garten der Stadt Frankfurt bekannt.
Die obigen Fotos entstanden bei einer Pilzberatung im Frankfurter Gesundheitsamt. Der Pilz war von einem Besucher mitgebracht worden, der ihn bei Darmstadt gefunden hatte. Eine Woche später fanden wir den Anlaufenden Egerlingsschirmling auch in einem Wald bei Waldacker, wo die nachfolgenden Fotos entstanden: