Hypoxylon howeanum
Zimtbraune Kohlenbeere
Kohlenbeeren gehören zu den Kernpilzen; das sind perithezienbildende Schlauchpilze von kohliger Substanz und dunklem Aussehen, die auf Holz wachsen. In Mitteleuropa dürfte es mindestens 22 Arten geben (Verbreitungsatlas, Krieglsteiner 1993). Viele von ihnen sind wirtsspezifisch. Zwei ähnliche Arten sind die Rötliche und die Rotbraune Kohlenbeere, die u. a. durch Sporengröße und Substrat unterschieden werden:
Hypoxylon howeianum = Zimtbraune Kohlenbeere: Sporenmaße 7 - 7,5 x 3 - 4,5 µm, Substrat Eiche
Hypoxylon fragiforme = Rötliche Kohlenbeere: Sporenmaße 10,5 - 13,5 x 5 - 6 µm, Substrat Buche
Hypoxylon fuscum = Rotbraune Kohlenbeere: Sporenmaße 12 - 13 x 5 -6 µm, Substrat Hasel, Erle
In Verbindung mit der Zimtbraunen Kohlenbeere findet man nicht selten deren Anamorphe Isaria umbrina, die als sogenannte Pilzspinne bekannt ist.
Lt. 123pilze soll die Art “sehr selten”, in der Schweiz als Rote-Liste-Art sogar stark gefährdet sein. In anderen Publikationen wird sie hingegen als häufig angegeben. Manfred Enderle (2004) bezeichnet sie im Raum Ulm als “sehr häufig”, in der sehr lückenhaften Online-Kartierung der DGfM für Hessen ist sie in großen Teilen des Rhein-Main-Gebiets flächendeckend verbreitet. Um ihr Vorkommen zu erfassen, müssen natürlich Kontributoren vor Ort sein, die sich auch mit solchen wenig beachteten Pilzgruppen auskennen. Areale ohne Fundpunkte scheinen also lediglich unterkartiert zu sein.