Heterobasidion annosum

Wurzelschwamm

(Fr.) Bref. 1888
Familie: Bondarzewiaceae
© Dieter Gewalt
annosum = mehrjährig

Der Wurzelschwamm ist ein sehr variabler Pilz. Er kann nahezu resupinat mit nur wenig abstehenden Hutkanten, aber auch knollig-buckelig bis konsolenförmig vorkommen. Oft sind mehrere Fruchtkörer miteinander verwachsen. Die Oberseite ist jung fein filzig, bald jedoch kahl und mit eindrückbarer harter Kruste. Die Zuwachskanten sind weiß, seine rundlichen, kleinen Poren cremeweiß bis gelblich. Der Geruch ist aufdringlich säuerlich. Der Pilz ist ein gefürchteter Baumschädling, der vor allem Nadelbäume befällt. In Monokulturen kann er Schäden in Millionenhöhe anrichten. Sein Hauptwirt ist die Fichte, er kommt jedoch auch an Tannen und Kiefern, selten auch an Laubhölzern vor. Er verursacht eine intensive Weißfäule, die nicht selten mit deutlichem Harzfluss verbunden ist. In der Rhein-Main-Ebene ist er an der hier dominierenden Nadelbaumart Kiefer weit verbreitet und häufig.

Neuerdings werden drei europäische Arten unterschieden (Niemelä & Korhonen 1998), die sich morphologisch nur unwesentlich unterscheiden:

Tannen-Wurzelschwamm Heterobasidion abietinum (Sporen 3,8 - 6,6 x 2,8 - 5,1 µm)
Kiefern-Wurzelschwamm Heterobasidion annosum (Sporen 4,5 - 6,5 x 3.5 - 8 µm)
Fichten-Wurzelschwamm Heterobasidion parviporum (Sporen 4,5 - 5,8 x 3,4 - 4,8 µm)

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 29. Januar 2021