Gyroporus cyanescens

Kornblumenröhrling

(Bull.) Quél. 1886
Familie: Boletaceae (Gyroporaceae)
© Dieter Gewalt
cyanescens = blauend
30.06.2008 nahe Gundhof bei Mörfelden-Walldorf (TK 5917.3.4) insgesamt über 20 Fruchtkörper (Foto: Hermine Lotz-Winter)

Der Kornblumenröhrling gehört wie auch der Hasenröhrling zur Gattung der Blasssporröhrlinge, die durch trockene, flaumig filzige Hüte, sehr festes Fleisch und gelbliches Sporenpulver gekennzeichnet ist. Die Stiele der beiden in Mitteleuropa vorkommenden Arten sind nur jung fest, später watteartig ausgestopft und im Alter gekammert hohl – ein weiteres Merkmal, das sie von anderen Röhrlingen unterscheidet und sie leicht kenntlich macht.

Das Fleisch des Kornblumenröhrlings färbt sich im Anschnitt auffällig kornblumenblau – auch das ein Merkmal, das ihn charakterisiert. Die Hüte erreichen Durchmesser von bis zu 15 cm, sind strohgelblich gefärbt, im Alter mit etwas dunkleren filzigen Schüppchen.

Der Kornblumenröhrling gilt als selten, aber wenn er erscheint, dann oft in großer Zahl und relativ standorttreu, aber nicht in jedem Jahr fruktifizierend. Er bevorzugt saure sandige Böden und ist sowohl in Laub- wie auch in Nadelwäldern zu finden. Es soll eine var. lactea geben, deren Fruchtkörper kein Gyrocyanin enthalten und daher nicht blauen.

Bei der Zubereitung verliert er die blaue Farbe. Im Geschmack ist er fein nussartig, in seiner Speisepilzqualität dem Steinpilz mindestens ebenbürtig, darf aber als gesetzlich geschützte Rote-Liste Art nicht gesammelt werden.

Der Kornblumenröhrling und sein naher Verwandter, der Hasenröhrling, werden neuerdings in der Familie der Gyroporaceae (Blasssorröhrlingsverwandte) geführt.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 4. August 2020