Gloeophyllum trabeum

Balkenblättling

(Pers.) Murrill 1908
Familie: Gloeophyllaceae
© Dieter Gewalt
trabeum = an Balken (wachsend)
2 Fotos: Norbert Kühnberger

Der in Deutschland recht seltene Balkenblättling Gloeophyllum trabeum ist, sofern er ein rein poriges Hymenium hat, leicht von seinen beiden Doppelgängern zu unterscheiden, die eine lamellige Hutunterseite besitzen (siehe unten). Pilzfreunde schätzen es, wenn zur Abgrenzung eindeutige Merkmale vorhanden sind, das ist jedoch beim Balkenblättling nicht immer eindeutig der Fall. Sein Hymenium kann neben porigen und länglich porigen auch daedaloid lamellige Zonen haben. Die vier in Mitteleuropa vorkommenden Gloeophyllum-Arten sind jedoch meist gut auseinanderzuhalten, wenn man systematisch wie folgt vorgeht:

1 Klobige Fruchtkörper mit deutlichem Fenchel- oder Anisgeruch, Unterseite mit rundlichen oder eckigen Poren = Fenchelporling Gloeophyllum odoratum
1+ Eher flachhütige Fruchtkörper ohne auffälligen Geruch -> 2
2 Unterseite sowohl mit rundlichen als auch lamellig langgestreckten Poren = Balkenblättling Gloeophyllum trabeum (seltene Art)
2+ Unterseite lamellig -> 3
3 Lamellen eng stehend, ca. 15 bis mehr als 20 auf 1 cm Hutrand = Zaunblättling Gloeophyllum sepiarium
3+ Lamellen entfernt stehend, ca 8 - 12 auf 1 cm Hutrand = Tannenblättling Gloeophyllum abietinum

Die Fruchtkörper des Balkenblättlings sind konsolen-, fächer- oder halbkreisförmig. Sie werden bis zu 8 cm breit und stehen 1 - 3 cm vom Substrat ab. Sie können einzeln erscheinen, aber auch in längeren Reihen miteinander verbunden sein und mit ihrem Hymenium teilweise resupinat am Holz herablaufen. Ihre Konsistenz ist korkig zäh. Die Oberseiten sind filzig-borstig, im Alter verkahlend, zimt- bis ockerbraun und zum Rand hin deutlich heller. Das zähe Fleisch ist bis zu 4 mm dick, sein Geschmack mild oder leicht bitterlich.

2 Fotos: Norbert Kühnberger

Die Zaun-, Balken, und Tannenblättlinge sind Saprobionten, die ein- oder mehrjährig an Stümpfen und Stämmen wachsen und auch gern verbautes Holz besiedeln. Sie verursachen eine intensive Braunfäule, die das befallene Holz im Inneren meist schon weitgehend beschädigt, bevor Fruchtkörper gebildet werden. Hauptwirte sind Fichten.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 14. März 2023