Coltricia perennis

Gezonter Dauerporling

(L.) Murrill 1903
Familie: Hymenochaetaceae
© Dieter Gewalt
perennis = dauernd, beständig

Wir haben es hier mit einem in Mitteleuropa verbreiteten aber nicht überall häufigen Porling mit einem durchaus ansprechenden Aussehen zu tun. Die gestielten trichterförmigen, bald verflachenden und dünnfleischigen Fruchtkörper erreichen Durchmesser von 10 cm. Die gelb- bis zimtbraune Oberfläche ist feinfilzig und mehrfach gezont, die Trama braun. Die Poren sind ähnlich gefärbt, mitunter grau schimmernd, und laufen weit am meist tütenförmig ausgezogenen Stiel herab. Auffällig ist, dass oft mehrere Fruchtkörper miteinander verwachsen sind.

Man findet den saprobiontisch lebenden Pilz auf sandigen Böden bei Nadelbäumen. Im Raum Dietzenbach/Nieder-Roden ist er in einem lichten mit noch jungen Kiefern und Roteichen durchmischten Birkenwäldchen seit Jahrzehnten regelmäßig und zahlreich anzutreffen. In der Literatur wird meist die Fichte als häufigster Begleitbaum angegeben. Er wird auch Tigerauge genannt.

Verwechselt werden könnte er eventuell mit dem Gestielten Filzporling Onnia tomentosa, der als Parasit auf Wurzeln von Nadelbäumen wächst, sowie mit zwei sehr seltenen Coltricia-Arten, die sich auch mikroskopisch nur unwesentlich vom Gezonten Dauerporling unterscheiden: Zimtfarbener Dauerporling Coltricia cinnamomea (Varietät von C. perennis?) und Duftender Dauerporling Coltricia confluens (süßsäuerlich würziger Geruch), die in Deutschland bisher nur wenige Male nachgewiesen oder nicht vom Gezonten Dauerporling unterschieden worden sind.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 21. Juli 2021