Auriporia aurulenta

Duftender Goldporling

A. David, Tortič & Jelić 1975
Familie: Fomitopsidaceae
© Werner Pohl
aurulenta = golden

Der Duftende Goldporling ist eine sehr seltene Art, die fast nur an Nadelholz wächst. Sie fällt - sofern man das große Glück hat, ihn überhaupt einmal zu finden - durch seine im frischem Zustand kräftig leuchtend gelbe, satt karotten- bis orangerote Farbe auf. Junge Zuwachsstellen können auch einen rosafarbenen Ton annehmen. Der einjährige Braunfäuleerreger bildet ausgedehnte, meist 10 – 20 cm, aber auch bis zu 50 cm lange, resupinate Fruchtkörper an der Seite oder Unterseite von totem Nadelholz aus. Die relativ großen Poren messen 2 – 3 per mm. Die Fruchtkörper sind weich und können bis zu 3 cm dick werden. Die Ränder sind steril und oft etwas faserig ausgefranst.

In frischem Zustand riechen die Fruchtkörper wie Aprikosenkompott; aus der geschlossenen Dose konnte ich zuhause dann einen süßlichen Geruch mit einem Hauch Vanille wahrnehmen.

Der für die BRD dokumentierte Erstfund stammt aus dem Jahre 1982, und zwar aus der Wimbach-Schlucht in Baden-Württemberg. Er wurde auch von Mykologen wie Hermann Jahn seinerzeit als Hapalopilus salmonicolor fehlbestimmt und fand hierdurch seinen Niederschlag in dem Artikel „Eine in KOH nicht verfärbende „Poria“ salmonicolor“ in der ZfM von 1983 (mit Bild). Frau Dr. Maser und Dr. Jean Keller von der Uni Neuchatel ist es zu verdanken, durch Nachhaltigkeit in diesem Fund letztendlich die von David et al in 1974 beschriebene Auriporia aurulenta erkannt zu haben.

Die Art gilt als submontan bis alpin und wurde in Deutschland bisher außer in Baden-Württemberg nur noch im Bayrischen Wald gefunden (lt. Lothar Krieglsteiner). Weitere Funde gibt es in Jugoslawien, Österreich, Schweiz, Frankreich und in Tschechien.

Verwechslungen sind möglich mit Hapalopilus salmonicolor, welche sich mit KOH sofort violett verfärbt oder mit Pycnoporellus fulgens (meist aber mit deutlicher, zottig-filziger Hutoberfläche). Weiterhin mit Ceriporia purpurea (aber schnallenlose Septen) oder mit Oligoporus placenta (mehr fleisch- bis rosafarben).

Mikroskopisch ist die Art durch kleine, kurzelliptische und farblose, inamyloide Sporen, [monomitisches](monomitisch “Glossar”) Hyphensystem mit Schnallen und dickwandigen, teilweise inkrustierten Lamprozystiden festgelegt. Den hier vorgestellten Fund (vermutlicher Erstfund für Hessen) verdanke ich Frau D. Krell, die mich Ende Oktober 2009 im Taunus bei Wiesbaden an den Brüler Berg führte, wo ich die Art an einem Kiefernstumpf fotografieren konnte.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Werner Pohl.
Zuletzt aktualisiert am 25. Dezember 2023