Amanita pantherina

Pantherpilz

(DC.) Krombh. 1846
Familie: Amanitaceae
© Dieter Gewalt

Um die verschiedenen Wulstlingsarten (Gattung Amanita) zu unterscheiden, ist insbesondere die Beachtung der Stielbasis wichtig. Beim Pantherpilz ist sie eine deutlich abgesetzte Knolle, in die der Stiel wie eingepfropft erscheint. Den Übergang vom Stiel zur Knolle könnte man auch beschreiben, „als hätte er eine Socke an“. Hierfür findet man in vielen Plzbüchern den überaus passenden Vergleich mit einem „Bergsteigersöckchen“. Oberhalb davon befinden sich oft weitere ähnlich abgesetzte (ringartige) Zonen, wie auf den Fotos schön zu erkennen ist.

Weitere wichtige Merkmale sind der oberseits ungeriefte häutige Stielring, die braune Huthaut, die weißen flockigen Hüllreste auf dem Hut sowie das Fehlen von roten oder rosa Farbtönen. (Siehe auch die weiter unten platzierte Gegenüberstellung der drei verwechselbaren Arten Perlpilz, Grauer Wulstling und Pantherpilz).

Der Pantherpilz wächst von Juli bis Oktober in Laub- und Nadelwäldern, seine Mykorrhizapartner sind meist Eichen, Buchen und Kiefern. Im Rhein-Main-Gebiet ist er nicht selten, aber längst nicht so häufig wie der Perlpilz. Bei mehr als 80% meiner Funde waren Eichen die Begleitbäume.

Zwei Fotos zeigen deutlich: bevorzugter Baumpartner ist die Eiche. Man sieht es an den Eicheln.

Pantherpilze enthalten in stark wechselnden Konzentrationen die Giftstoffe Ibotensäure, Muszimol und Bufotenin. Vergiftungen verlaufen ähnlich jedoch meist deutlich stärker wie beim Fliegenpilz. Erste Symptome treten schon nach relativ kurzer Zeit (30 Minuten – 3 Stunden) in Form von Verwirrung, Sprach-, Seh- und motorischen Störungen (ähnlich einem Alkoholrausch) und Halluzinationen auf. Ein tiefer Schlaf beendet nach 10 bis 15 Stunden das Pantherina-Syndrom. Zitat aus Bresinsky / Besl: Giftpilze:

Die Symptomatik wird einerseits sehr von der allgemeinen Stimmungslage beeinflusst und ist andererseits auch davon abhängig, ob es sich um eine ungewollte Vergiftung durch Verwechslung mit einem Speisepilz oder um eine freiwillige Einnahme zur Erzielung psychischer Effekte handelt. In Mitteleuropa steht im Gegensatz zu Nordamerika die Verwechslung im Vordergrund.“

Bei Personen mit Kreislauf- oder Herzerkrankungen kann eine Vergiftung tödlich enden.

Unterscheidungskriterien zwischen den drei verwechselbaren Arten:

Perlpilz (Amanita rubescens) Grauer Wulstling (Amanita excelsa) Pantherpilz (Amanita pantherina)
Verzehrbarkeit essbar nicht schmackhaft giftig!
Farbe Huthaut fleischfarben-bräunlich grau graubraun hell- bis dunkelbraun
Verfärbung rötend nicht rötend nicht rötend
Oberseite Stielring gerieft gerieft glatt
Beschaffenheit und Farbe der Velumreste auf Hut mehlig-körnig weißlich bis fleischfarben körnelig, weißlich bis grau flächig, flockig-häutig, weiß
Beschaffenheit Stielknolle zwiebelig verdickt zwiebelig verdickt Stiel wie eingepfropft, deutlich abgesetzt (Bergsteigersöckchen)

Ältere Pilzbücher verwenden für die Darstellung von Pilzen Aquarelle, die im Vergleich mit Fotografien oft eine bessere Aussagekraft haben. Hier eine Illustration von Gabriele Gossner (in: Hans Haas - Pilze Mitteleuropas, 1964)

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 30. Dezember 2021